Jochen Rathmann's Bücher

Montag, 20. Februar 2012

[OSCAR COUNTDOWN 2012] Teil 7 - Pina


7/10

Hätte ich mir diesen Film wegen Pina Bauch angeschaut? Definitiv nicht. Hätte ich mir „Pina“ wegen der Kunstform Tanz angesehen? Auch nicht. Hätte ich mir diesen Film ohne die Regie von Wim Wenders angesehen? Nein. Ich hatte bisher kein großes Interesse am Tanz und dementsprechend kaum vorhandene Kenntnisse. Da es wohl den meisten so geht, und nur die wenigsten die Qualität dieser Darbietung bewerten können, war es kein mutloses Vorhaben Wenders, einen aufwendig produzierten, abendfüllenden Dokumentarfilm zu diesem Thema zu drehen.

Dennoch ist „Pina“ sehenswert, denn Wenders ist sich dessen bewusst gewesen, sollte der Film ein Erfolg werden, muss er massentauglich sein. Es ist keine durchgehend einhundertminütige Tanzperformance. Der Film scheint vielmehr ein klassisches Best – Of Album von Pina Bausch zu sein. In schneller Schnittfolge, mit immer wechselnden Schauplätzen und verschiedenen Tänzern erfährt man einen Großteil ihres Schaffens. Unterbrochen wird dies von den Kommentaren der Tänzer, die ihre Eindrücke und ihre Zeit mit Pina Bausch teilen. Ein schönes, rundes Porträt.

Auch wenn ich aufgrund fehlender Kenntnisse im Bereich Tanz nicht alle dramaturgischen Entscheidungen nachvollziehen kann und es scheint, dass interessante Tänze oft nach wenigen Sekunden weggeschnitten wurden während andere monotone, sich wiederholende Bewegungen für einige Minuten zu sehen sind, so ist Wenders doch ein überaus interessantes Werk zum Werk von Pina Bauch gelungen.


[OSCAR PROGNOSE]

Wie jedes Jahr im Bereich des Dokumentar – und fremdsprachigen Films kann man bei den Oscars nur raten. Meistens hat man einen oder zwei Filme aus diesen Kategorien gesehen – wenn überhaupt – und konzentriert seinen Favoriten auf die wenigen Bekannten. Doch wie man hört, stehen die Chancen für Wenders gar nicht so schlecht. Und verdient hätte er ihn allemal.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen