Natürlich geht es
in dieser Miniserie um eine Story, wie sie permanent durch jeden
drittklassigen Krimischmöker gezogen wird. Und auch die Tatsache,
dass es sich um eine HBO-Produktion handelt, sollte nicht automatisch
alle Zweifel verschwinden lassen. Dass aber der großartige Autor
Richard Price an allen Drehbüchern beteiligt war, ja das klingt
vielversprechend.
Und tatsächlich
gelingt Regisseur Steven Zaillian mit der ersten Folge „The Beach“
ein beeindruckendes Stück Fernsehunterhaltung, wie man es nicht alle
Tage finden kann, und das man aufgrund der stolzen Laufzeit von 80
Minuten durchaus als eigenständiges Filmwerk betrachten darf.
Es ist gar nicht
möglich abzuschalten, weil jede Szene nur noch neugieriger macht,
wie es weitergeht. Obwohl man weiß, dass die Hauptfigur Naz am Ende
hinter Gittern landen muss, ist die Spannung kaum zu ertragen.
Zaillians Bildsprache, und wie er diese äußerst glanzlose Ecke von
New York szenisch einfängt, grenzt nahezu an das Genie dieses
Mannes.
Da stellt man sich
freiwillig die Frage: Möchte ich da überhaupt dranbleiben?
Denn: Kann die
Qualität dieses ersten starken Eindrucks überhaupt gehalten oder
gesteigert werden?
Und: Wenn nicht,
bleibt uns dann wenigstens „The Beach“?
Ja, ich habe
tatsächlich einige Momente gezögert. Aber, Hallelujah, Gott sei
dank habe ich dann weitergemacht.