Es war der 3.
November 2004. Ein Mittwoch. Jacob Marley saß in der Schule. Zweite
Stunde. Musik. Das Highlight der kommenden 45 Minuten sollte die
Rückgabe eines Tests sein, der vier Wochen zuvor geschrieben wurde.
Vier Wochen für die Korrektur eines einfachen fünf Fragen-Tests mag
einigen wirklich zu lange erscheinen. Zumindest für die damalige
Zeit. Doch da die Musiklehrerin das Lehren als zweites Standbein
verstand und primär versuchte, ihre Karriere als Sängerin in der
Großregion zu etablieren, fiel jede zweite Stunde aus und Tests
waren immer vier bis sechs Wochen in der Korrektur. Bis eben der
nächste geschrieben wurde.
Doch an diesem
Morgen sollte es noch etwas länger dauern. Die Musiklehrerin kam
niedergeschlagen in den Klassenraum, ließ die Tasche neben das Pult
fallen, legte den Stapel korrigierter Tests demonstrativ auf den
Tisch und setzte sich dann drauf. Sie atmete schwer aus und stellte
dann die Frage: Na, was haltet Ihr von dem Wahlergebnis?
Die Begeisterung für
dieses Thema schlug Wellen bis in die letzte Reihe, weswegen sie eine
Minute wartete, ob jemand etwas zu sagen hätte, bevor sie dann
selbst wieder das Wort ergriff und Dinge sagte, an die sich Marley
heute nicht mehr erinnern kann. Da diese Sache scheinbar wirklich
niemanden etwas in der Klasse anging, entschied sie sich ihr
Weltverbesserungsreferat abzubrechen und tat endlich das, weswegen
alle gekommen waren: Sie verteilte die Tests.
Und während sie
durch die Reihen ging, noch immer geschockt von den Ereignissen der
Nacht, blieb sie irgendwann theatralisch stehen und sagte laut und
selbstbewusst: Hillary Clinton wird das nächste Mal zur Wahl
antreten und die erste weibliche Präsidentin von Amerika werden.
Auch wenn sich Jacob
Marley an kaum etwas aus ihrem Unterricht oder anderen Ereignissen
seiner Schulzeit erinnern kann, so blieb ihm dieser Satz irgendwie
hängen.
Hillary Clinton wird
Präsidentin.