Jochen Rathmann's Bücher

Mittwoch, 20. Februar 2013

[OSCAR COUNTDOWN 2013] Moonrise Kingdom



Moonrise Kingdom
10/10
2012 / Wes Anderson / mit Kara Hayward, Bill Murray, Bruce Willis, Edward Norton, Jason Schwartzman,…

Sommer 1965. Camp Ivanhoe. Haus Sommers End. Sam & Suzy. Manchmal braucht man einfach nicht mehr. Wes Anderson entwirft eine knallbunte Welt, wie sie selbst Astrid Lindgren in keiner ihrer Träume hätte erschaffen können. Um in dieser verrückten Welt leben zu können, müssen sich natürlich auch die Figuren dem Umfeld anpassen. Mit einer erstklassigen Besetzung von Edward Norton bis Jason Schwartzman, Frances McDormand bis Tilda Swinton ist ein breiter Reigen der ersten Reihe Hollywoods vertreten. Bruce Willis und Bill Murray gelten als Frontrunner. Und es ist ein riesiges Vergnügen, die beiden bei der nächtlichen Autofahrt zu beobachten. Doch der eigentliche Star ist Kara Hayward. Mit ihrer ersten Schauspielrolle überhaupt legt sie sofort eine Leistung an den Tag, auf die die meisten Schauspielerinnen noch warten, sollten sie es überhaupt schaffen. Sie ist Suzy, die sich mit Pfadfinder Sam auf den Weg macht, weg von Zuhause und hinein in eine Zukunft voller Ungewissheit. Dass sowohl die Eltern, die Polizei und alle Pfadfinder hinter den beiden her sind, scheint sie nicht weiter zu stören. In der ganzen Absurdität des Momentes leben sie während der wenigen Tage auf der Flucht ihr junges Glück aus. Dass ihr Vorhaben zum Scheitern verurteilt ist, lässt die überschaubare Landschaft erahnen.
Neben Haywards Leistung ist es vor allem die Regie von Wes Anderson, die diesen Film so eigenwillig wie genial macht. Spektakuläre Kameraeinstellungen, ein Spiel mit Natur und Musik und ein Erzähler, wie man ihn nur selten in einem Film gesehen hat.
Es wirkt wie eine leere Phrase, bei Filmen von einem Meisterwerk zu sprechen. Im Fall von „Moonrise Kingdom“ fällt es schwer, dies nicht zu tun.

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