Moonrise
Kingdom
10/10
2012 / Wes
Anderson / mit Kara Hayward, Bill Murray, Bruce Willis, Edward Norton, Jason
Schwartzman,…
Sommer 1965. Camp
Ivanhoe. Haus Sommers End. Sam & Suzy. Manchmal braucht man einfach
nicht mehr. Wes Anderson entwirft eine knallbunte Welt, wie sie selbst Astrid
Lindgren in keiner ihrer Träume hätte erschaffen können. Um in dieser
verrückten Welt leben zu können, müssen sich natürlich auch die Figuren dem
Umfeld anpassen. Mit einer erstklassigen Besetzung von Edward Norton bis Jason
Schwartzman, Frances McDormand bis Tilda Swinton ist ein breiter Reigen der
ersten Reihe Hollywoods vertreten. Bruce Willis und Bill Murray gelten als
Frontrunner. Und es ist ein riesiges Vergnügen, die beiden bei der nächtlichen
Autofahrt zu beobachten. Doch der eigentliche Star ist Kara Hayward. Mit ihrer
ersten Schauspielrolle überhaupt legt sie sofort eine Leistung an den Tag, auf
die die meisten Schauspielerinnen noch warten, sollten sie es überhaupt
schaffen. Sie ist Suzy, die sich mit Pfadfinder Sam auf den Weg macht, weg von
Zuhause und hinein in eine Zukunft voller Ungewissheit. Dass sowohl die Eltern,
die Polizei und alle Pfadfinder hinter den beiden her sind, scheint sie nicht
weiter zu stören. In der ganzen Absurdität des Momentes leben sie während der
wenigen Tage auf der Flucht ihr junges Glück aus. Dass ihr Vorhaben zum
Scheitern verurteilt ist, lässt die überschaubare Landschaft erahnen.
Neben Haywards Leistung ist es vor allem die Regie von Wes
Anderson, die diesen Film so eigenwillig wie genial macht. Spektakuläre
Kameraeinstellungen, ein Spiel mit Natur und Musik und ein Erzähler, wie man
ihn nur selten in einem Film gesehen hat.
Es wirkt wie eine leere Phrase, bei Filmen von einem
Meisterwerk zu sprechen. Im Fall von „Moonrise Kingdom“ fällt es schwer, dies
nicht zu tun.
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