Jochen Rathmann's Bücher

Freitag, 22. Februar 2013

[OSCAR COUNTDOWN 2013] Lincoln



Lincoln
9/10
2012 / Steven Spielberg / mit Daniel Day-Lewis, Sally Field, David Strathairn, Joseph Gordon-Levitt, James Spader,...

„Lincoln“, eine Filmidee so alt wie das Genre Film selbst. Zumindest fühlt es sich so an, als würde man seit Jahren auf die Filmbiografie des 16. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika warten. Steven Spielberg hat lange an diesem Film gearbeitet und sich wie bei vermutlich keinem Projekt zuvor viel Zeit gelassen.
Spielberg erzählt die Geschichte von Abraham Lincoln während seiner zweiten Amtszeit. Genauer gesagt legt er den Fokus auf die Bemühungen, stimmen in beiden politischen Lagern für den 13. Zusatzartikel der Verfassung zu sammeln, der die Sklaverei abschaffen würde.
Der Film braucht einige Zeit, bis er in Fahrt kommt. Das muss nicht unbedingt eine negative Eigenschaft sein, ist man bereit, sich auf diese Reise in die amerikanische Geschichte einzulassen.
Spielberg hatte bei seiner üppigen Besetzung ein glückliches Händchen gehabt. Ob nun James Spader als angetrunkener Stimmeneintreiber, Joseph Gordon-Levitt als Lincolns eigensinniger Sohn oder der kommende Schauspielsuperstar Adam Driver, der lediglich zweimal im Film zu sehen ist und für die Übermittlung der Korrespondenz verantwortlich ist.
Daniel Day-Lewis legt – War es anders zu erwarten? – eine weitere Glanzleistung und ein Stück Schauspielgeschichte ab. Er lässt die Arbeit, die solch eine Rolle mit sich bringt, kaum durchsickern. Sein Lincoln ist lockerleicht mit einem hohen Humorfaktor, der sicherlich die historische Genauigkeit anzweifeln lässt, allerdings einen gesunden Kontrast zu den schweren Monologen und Dialogen bildet, die dieses Amt mit sich bringt.
In eben jenen Monologen liegt die Brillanz des Films.

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