Lincoln
9/10
2012 /
Steven Spielberg / mit Daniel Day-Lewis, Sally Field, David Strathairn, Joseph
Gordon-Levitt, James Spader,...
„Lincoln“, eine Filmidee so alt wie das Genre Film selbst.
Zumindest fühlt es sich so an, als würde man seit Jahren auf die Filmbiografie
des 16. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika warten. Steven
Spielberg hat lange an diesem Film gearbeitet und sich wie bei vermutlich
keinem Projekt zuvor viel Zeit gelassen.
Spielberg erzählt die Geschichte von Abraham Lincoln während
seiner zweiten Amtszeit. Genauer gesagt legt er den Fokus auf die Bemühungen,
stimmen in beiden politischen Lagern für den 13. Zusatzartikel der Verfassung
zu sammeln, der die Sklaverei abschaffen würde.
Der Film braucht einige Zeit, bis er in Fahrt kommt. Das
muss nicht unbedingt eine negative Eigenschaft sein, ist man bereit, sich auf
diese Reise in die amerikanische Geschichte einzulassen.
Spielberg hatte bei seiner üppigen Besetzung ein glückliches
Händchen gehabt. Ob nun James Spader als angetrunkener Stimmeneintreiber,
Joseph Gordon-Levitt als Lincolns eigensinniger Sohn oder der kommende
Schauspielsuperstar Adam Driver, der lediglich zweimal im Film zu sehen ist und
für die Übermittlung der Korrespondenz verantwortlich ist.
Daniel Day-Lewis legt – War es anders zu erwarten? – eine
weitere Glanzleistung und ein Stück Schauspielgeschichte ab. Er lässt die
Arbeit, die solch eine Rolle mit sich bringt, kaum durchsickern. Sein Lincoln
ist lockerleicht mit einem hohen Humorfaktor, der sicherlich die historische
Genauigkeit anzweifeln lässt, allerdings einen gesunden Kontrast zu den
schweren Monologen und Dialogen bildet, die dieses Amt mit sich bringt.
In eben jenen Monologen liegt die Brillanz des Films.
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