The
Impossible
8/10
2012 / Juan
Antonio Bayona / mit Naomi Watts, Ewan McGregor, Tom Holland, Samuel Joslin,
Oaklee Pendergast,…
Man sollte sich vor dem Film genau darüber bewusst sein, was
man die folgenden zwei Stunden zu erwarten hat. Der Film mag auf einer wahren
Begebenheit beruhen, und wenn man etwas recherchiert, ist man sich über den
Ausgang der Familie, die im Mittelpunkt des Filmes steht, bewusst. Doch selbst
dann, wenn man über alles im Bilde ist, ist „The Impossible“ alles andere als
ein leichter Film, den man gerade mal so wegschauen könnte.
Schon von der ersten Sekunde an ist die bis dahin noch
ungeahnte Bedrohung zu spüren. Dem Film gelingt es, von Anfang an eine Spannung
aufzubauen, die ihren beklemmenden Höhepunkt schon nach 15 Minuten erreicht,
als der Tsunami auf Land trifft und alles zerstört.
Zunächst folgen wir Naomi Watts und ihrem ältesten Sohn, die
nach einem langen, schmerzlichen Weg aus dem Wasser ins Krankenhaus kommen und
sich unentwegt um den Vater und die beiden jüngeren Söhne sorgen. Nach der
Hälfte des Filmes verlassen wir Watts und erleben das Drama und die darauf
folgende Zeit aus der Sicht von Ewan McGregor. Hier muss die enorm starke
Leistung der Schauspieler gewürdigt werden. Ob nun die Routinierten oder die
Jungdarsteller, der Film lebt durch ihre Darstellung der physischen und
psychischen Leiden.
Schwerer fällt da die Frage nach dem Sinn. Warum wird gerade
die Geschichte dieser Familie, warum solch eine Geschichte überhaupt erzählt?
Wir kennen die Videos aus den Nachrichten, die die Urlauber mit ihren Kameras in
all ihrer Hilflosigkeit aufnehmen. Wie sich das Wasser nach und nach in jede
Ecke vorkämpft, Leben unmöglich macht oder das Leben nimmt. Dieses nun in einer
filmästhetischen Atmosphäre aufbereitet zu sehen, wirft zweifelsohne die Frage
nach einer voyeuristischen Haltung auf.
Es ist schwer, eine abschließende Aussage zu formulieren, ob
solch ein Film nun richtig oder falsch, wichtig oder unnötig ist. Trotz allem
ist „The Impossible“ ein guter Film mit tollen Darstellern. Man sollte nur das
Wesentliche nie aus den Augen verlieren.
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