Jochen Rathmann's Bücher

Donnerstag, 21. Februar 2013

[OSCAR COUNTDOWN 2013] The Impossible

The Impossible
8/10
2012 / Juan Antonio Bayona / mit Naomi Watts, Ewan McGregor, Tom Holland, Samuel Joslin, Oaklee Pendergast,…

Man sollte sich vor dem Film genau darüber bewusst sein, was man die folgenden zwei Stunden zu erwarten hat. Der Film mag auf einer wahren Begebenheit beruhen, und wenn man etwas recherchiert, ist man sich über den Ausgang der Familie, die im Mittelpunkt des Filmes steht, bewusst. Doch selbst dann, wenn man über alles im Bilde ist, ist „The Impossible“ alles andere als ein leichter Film, den man gerade mal so wegschauen könnte.
Schon von der ersten Sekunde an ist die bis dahin noch ungeahnte Bedrohung zu spüren. Dem Film gelingt es, von Anfang an eine Spannung aufzubauen, die ihren beklemmenden Höhepunkt schon nach 15 Minuten erreicht, als der Tsunami auf Land trifft und alles zerstört.
Zunächst folgen wir Naomi Watts und ihrem ältesten Sohn, die nach einem langen, schmerzlichen Weg aus dem Wasser ins Krankenhaus kommen und sich unentwegt um den Vater und die beiden jüngeren Söhne sorgen. Nach der Hälfte des Filmes verlassen wir Watts und erleben das Drama und die darauf folgende Zeit aus der Sicht von Ewan McGregor. Hier muss die enorm starke Leistung der Schauspieler gewürdigt werden. Ob nun die Routinierten oder die Jungdarsteller, der Film lebt durch ihre Darstellung der physischen und psychischen Leiden.
Schwerer fällt da die Frage nach dem Sinn. Warum wird gerade die Geschichte dieser Familie, warum solch eine Geschichte überhaupt erzählt? Wir kennen die Videos aus den Nachrichten, die die Urlauber mit ihren Kameras in all ihrer Hilflosigkeit aufnehmen. Wie sich das Wasser nach und nach in jede Ecke vorkämpft, Leben unmöglich macht oder das Leben nimmt. Dieses nun in einer filmästhetischen Atmosphäre aufbereitet zu sehen, wirft zweifelsohne die Frage nach einer voyeuristischen Haltung auf.
Es ist schwer, eine abschließende Aussage zu formulieren, ob solch ein Film nun richtig oder falsch, wichtig oder unnötig ist. Trotz allem ist „The Impossible“ ein guter Film mit tollen Darstellern. Man sollte nur das Wesentliche nie aus den Augen verlieren.

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