Jochen Rathmann's Bücher

Montag, 15. August 2016

The Boy FILMKRITIK

(2016, William Brent Bell)

Zunächst hat man Angst. Ja, tatsächlich. Schaut man sich im Jahr 2016 einen Film wie „The Boy“ an, hat man schon nach wenigen Minuten wirkliche, aufrichtige Angst. Angst, schon wieder an einen dieser massenproduzierten, langweiligen, Schema F-gestrickten möchtegernhybriden Mysteryhorrorfilm für Groß und Klein geraten zu sein.
Zumindest die ersten fünfundvierzig Minuten hält der Film diese Angst auch aufrecht. Alles schon mal dagewesen. Irgendwo schon gesehen. Jede Schreckpointe kündigt sich Minuten zuvor an. Offensichtliches steht nicht nur im Raum, es wird auch noch aus- und angesprochen und man möchte am liebsten viel Abstand von dieser ganzen Angelegenheit nehmen.
Doch dann kommt, wie aus dem Nichts, eine Szene, die man nicht unbedingt erwarten würde. Und plötzlich wendet sich das Blatt und alles wirkt irgendwie anders. Auch das erwartete Auftauchen eines bisher nur erwähnten Charakters hilft der Erzählung. Und am Ende hatte sich die Drehbuchautorin in allerletzter Sekunde gegen eine übliche unerklärliche Erklärung entschieden und für eine rationale Begründung der Geschehnisse. Dafür sollte man ihr noch einmal persönlich danken. Schließlich wird „The Boy“ dadurch zu keinem Eckpfeiler des Genres, aber immerhin zu einem unterhaltsamen Film.



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