(2016, William Brent
Bell)
Zunächst hat man
Angst. Ja, tatsächlich. Schaut man sich im Jahr 2016 einen Film wie
„The Boy“ an, hat man schon nach wenigen Minuten wirkliche,
aufrichtige Angst. Angst, schon wieder an einen dieser
massenproduzierten, langweiligen, Schema F-gestrickten
möchtegernhybriden Mysteryhorrorfilm für Groß und Klein geraten zu
sein.
Zumindest die ersten
fünfundvierzig Minuten hält der Film diese Angst auch aufrecht.
Alles schon mal dagewesen. Irgendwo schon gesehen. Jede Schreckpointe
kündigt sich Minuten zuvor an. Offensichtliches steht nicht nur im
Raum, es wird auch noch aus- und angesprochen und man möchte am
liebsten viel Abstand von dieser ganzen Angelegenheit nehmen.
Doch dann kommt, wie
aus dem Nichts, eine Szene, die man nicht unbedingt erwarten würde.
Und plötzlich wendet sich das Blatt und alles wirkt irgendwie
anders. Auch das erwartete Auftauchen eines bisher nur erwähnten
Charakters hilft der Erzählung. Und am Ende hatte sich die
Drehbuchautorin in allerletzter Sekunde gegen eine übliche
unerklärliche Erklärung entschieden und für eine rationale
Begründung der Geschehnisse. Dafür sollte man ihr noch einmal
persönlich danken. Schließlich wird „The Boy“ dadurch zu keinem
Eckpfeiler des Genres, aber immerhin zu einem unterhaltsamen Film.
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