Jochen Rathmann's Bücher

Donnerstag, 11. August 2016

KAUM WORTE zu „Tony Soprano stirbt nicht“ von Antonia Baum

Antonia Baum schreibt kurz, prägnant, stilsicher und drängend. Ja, sicherlich gibt es die ganze Story im Hintergrund und die Schrottplatzfresser und natürlich spielt das hier alles eine Rolle, aber wäre dem nicht so, wäre es ebenfalls ein sehr sehr gutes Buch geworden, wenn es das Buch dann überhaupt gegeben hätte.

Es ist nicht voyeuristisch. Es ist ihre Kunst, uns viel über ihren Vater und ihre Familie zu erzählen, wir am Ende aber trotzdem das Gefühl haben, nichts über die Menschen zu wissen. Sie nicht zu kennen.

Wir sind mit Antonia Baum im Krankenhaus, auf der Autobahn, und spazieren auch durch ihre Imagination. Spätestens dann, als im letzten Teil des Buches drei Erzählungen auftauchen, die sie in ihren düsteren Momenten zusammengereimt hat, und man sich als Leser immer wieder dabei entdeckt, die fiktionalen Gestalten Baums ihren eigenen Familienmitgliedern zuzuordnen. Steckt eben wahnsinnig viel in diesem kleinen Buch.


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