Antonia Baum
schreibt kurz, prägnant, stilsicher und drängend. Ja, sicherlich
gibt es die ganze Story im Hintergrund und die Schrottplatzfresser
und natürlich spielt das hier alles eine Rolle, aber wäre dem nicht
so, wäre es ebenfalls ein sehr sehr gutes Buch geworden, wenn es das
Buch dann überhaupt gegeben hätte.
Es ist nicht
voyeuristisch. Es ist ihre Kunst, uns viel über ihren Vater und ihre
Familie zu erzählen, wir am Ende aber trotzdem das Gefühl haben,
nichts über die Menschen zu wissen. Sie nicht zu kennen.
Wir sind mit Antonia
Baum im Krankenhaus, auf der Autobahn, und spazieren auch durch ihre
Imagination. Spätestens dann, als im letzten Teil des Buches drei
Erzählungen auftauchen, die sie in ihren düsteren Momenten
zusammengereimt hat, und man sich als Leser immer wieder dabei
entdeckt, die fiktionalen Gestalten Baums ihren eigenen
Familienmitgliedern zuzuordnen. Steckt eben wahnsinnig viel in diesem
kleinen Buch.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen