Jochen Rathmann's Bücher

Donnerstag, 18. August 2016

sechs

Es ist einer dieser Tage, da sitzt Jacob Marley vor dem Fernseher und kann sich auf nichts wirklich konzentrieren. Also greift er zur Fernbedienung und hofft auf eine glückliche Fügung des Schicksals. Irgendwo muss ja theoretisch etwas laufen, was sein Interesse bzw. seine Lustlosigkeit befriedigt.
Und dann eine vertraute Melodie, frühe Kindheitserinnerungen werden wach. Eine Aaron Spelling-Produktion, also Friede, Freude, Heiterkeit. Diese himmlische Familie. Und der überaus sympathische Vater, der gleichzeitig... Moment, da war doch was. Lieber schnell umschalten.
Perfekt. Eine Sitcom. Schnell, kurzweilig, Lache aus der Konserve. Und da... Mist! Cosby. Da wird gar nicht erst darüber nachgedacht. Direkt umschalten.
Wenigstens hier kann nichts schiefgehen. Im dritten Anlauf dann. Jugendliche, die aus ihrem Leben ein Musical machen, durch die Schulflure singen und hüpfen und sich mit ganz normalen Teenagerproblemen herumschlagen müssen. Und da der coolste Typ mit dem Irokesenschnitt... Ah Fuck!
Jacob Marley schaltet den Fernseher aus. Dann liest er lieber ein Buch.


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