Jochen Rathmann's Bücher

Donnerstag, 15. Mai 2014

[JR Filmkritik 2014] Tokarev

Tokarev
5/10

Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Krimineller aus seinem Leben aussteigen kann und er tatsächlich mit einer weißen Weste davonkommt, die noch nicht mal am Kragen einen dunklen Fleck vorzuweisen hat. Möchte man den ersten Minuten von "Tokarev" glauben schenken, scheint es Paul Maguire tatsächlich geschafft zu haben. Mittlerweile als angesehener Geschäftsmann, den Bürgermeister auf Kurzwahl, verkehrt in den höchsten Gesellschaftskreisen seiner Stadt. Als dann eines Abends völlig unerwartet seine Tochter zuerst entführt, und kurz darauf tot aufgefunden wird, weiß er, dass seine Vergangenheit gleich zweimal angeklopft hat.

Natürlich darf man dem Film nicht jeden Fehler ungestraft durchgehen lassen. Aber sind wir ehrlich, mittlerweile sollte man den unerbittlichen Fleiß von Nicolas Cage zu schätzen wissen. In einem guten Jahr schafft er es mit vier bis fünf Produktionen direkt ins heimische Kino. Dass diese Filme qualitativ nicht viel mit dem zu tun haben, was er beispielsweise Ende der 80er Jahre oder in den 90ern gemacht hat, erklärt schon die Entscheidung der Auswertung.

Wer also den Schauspieler Nicolas Cage schätzt, sollte hier sicherlich seinen Spaß finden. Dass hinter jeder Ecke holprige Dialoge, merkwürdige Schauspieleinlagen und nicht ganz ernstzunehmende Klischees warten, sollte man natürlich wissen. Im Endeffekt geht es nur um Rache und darum, nach und nach jeden auszuschalten, der auch nur im Entferntesten mit dem Tod von Cages' Filmtochter zu tun haben könnte. Mehr ist es nicht, und auch da entwertet der Twist am Ende die Sinnhaftigkeit dieses Vorgehens. Gemäß dem Fall, blindes Drauflosschießen hat irgendeinen Sinn.

"Tokarev" ist seit dem 13. Mai 2014 auf DVD und Blu-Ray erhältlich.

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