Ice Age 4 – Voll verschoben
7/10
20th Century Fox hat es zugegebenermaßen nicht leicht, sich
im großen Animationsgeschäft zu behaupten. Auch wenn Pixar in jüngster
Vergangenheit gezeigt hat, dass sie offensichtliche Schwachstellen besitzen,
haben sie sich selbst mit „Merida“ zurück an die ewige Spitze befördert. Wer
könnte es da Fox verdenken, alles auf eine Karte zu setzen, die bisher immer
funktioniert hat?
Eines kann man den Ice Age - Filmen auf jeden Fall nicht
vorwerfen, dass sie sich ständig wiederholen. Jeder Teil der Reihe versucht,
durch einen eigenen Charakter im Gedächtnis zu bleiben. Da wäre die Angst vor
dem Ende der Eiszeit, der Besuch bei den Dinosauriern, und jetzt kommen eben
die Piraten.
Der vierte Teil beginnt mit einer wirklich sehenswerten
Szene, für die alleine sich der Besuch schon lohnen würde – auch ohne 3D!
Scrat, das ewig suchende Eichhörnchen, findet einen Weg zum Mittelpunkt der
Erde und nutzt den inneren Erdkern als persönliches Laufrat. Dabei ordnet er
ganz nebenbei die Erde und ihre Kontinente neu an.
Auch die mittlerweile etablierten Figuren Sid, Mannie und
Diego samt Anhang bleiben von den Konsequenzen nicht verschont. Sie werden
voneinander getrennt und müssen bis zum Ende des Films wieder zueinander
finden.
Auf der Suche geraten die drei Hauptfiguren an Captain Utan,
einen größenwahnsinnigen Affen, der eine riesige Eisscholle sein Piratenschiff
nennt und natürlich nur böses im Sinn hat.
Neben einer oberflächlichen Story, die in technischer
Hinsicht ordentlich umgesetzt ist, lebt der Film von seinen kleinen Momenten,
der Situationskomik. Eine große Hilfe ist da Sids Großmutter, die als eine Art
Sidekick fungiert und das Faultier, den Mammut und den Tiger auf ihrer Reise
begleitet.
In der Parallelhandlung müssen eine Truppe rund um Mannis
„Frau“ und Tochter Peaches einen vereinbarten Treffpunkt erreichen, der die
beiden Gruppen vereinen soll. Auf dem Weg dorthin sieht sich Peaches mit den
üblichen Teenagerproblemen konfrontiert, die offensichtlich auch vor Mammuts
nicht halt machen.
Der Film funktioniert, noch! Auch in diesem vierten Teil
konnte man die alten Stärken wieder gekonnt umsetzen. Doch so langsam macht
sich eine gewisse Behäbigkeit bemerkbar, die ein baldiges Ende der Eiszeitler –
gewollt oder nicht – einleiten dürfte. Vielleicht sollte Fox noch einmal zu
einem großen, allerletzten Teil aufrufen, der gemessen an den Lebensumständen
der Figuren nicht zwangsläufig ein Happy End davontragen muss.
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