Jochen Rathmann's Bücher

Donnerstag, 12. Juli 2012

[Filmkritik] Ice Age 4 – Voll verschoben



Ice Age 4 – Voll verschoben
7/10

20th Century Fox hat es zugegebenermaßen nicht leicht, sich im großen Animationsgeschäft zu behaupten. Auch wenn Pixar in jüngster Vergangenheit gezeigt hat, dass sie offensichtliche Schwachstellen besitzen, haben sie sich selbst mit „Merida“ zurück an die ewige Spitze befördert. Wer könnte es da Fox verdenken, alles auf eine Karte zu setzen, die bisher immer funktioniert hat?

Eines kann man den Ice Age - Filmen auf jeden Fall nicht vorwerfen, dass sie sich ständig wiederholen. Jeder Teil der Reihe versucht, durch einen eigenen Charakter im Gedächtnis zu bleiben. Da wäre die Angst vor dem Ende der Eiszeit, der Besuch bei den Dinosauriern, und jetzt kommen eben die Piraten.

Der vierte Teil beginnt mit einer wirklich sehenswerten Szene, für die alleine sich der Besuch schon lohnen würde – auch ohne 3D! Scrat, das ewig suchende Eichhörnchen, findet einen Weg zum Mittelpunkt der Erde und nutzt den inneren Erdkern als persönliches Laufrat. Dabei ordnet er ganz nebenbei die Erde und ihre Kontinente neu an.

Auch die mittlerweile etablierten Figuren Sid, Mannie und Diego samt Anhang bleiben von den Konsequenzen nicht verschont. Sie werden voneinander getrennt und müssen bis zum Ende des Films wieder zueinander finden.

Auf der Suche geraten die drei Hauptfiguren an Captain Utan, einen größenwahnsinnigen Affen, der eine riesige Eisscholle sein Piratenschiff nennt und natürlich nur böses im Sinn hat.

Neben einer oberflächlichen Story, die in technischer Hinsicht ordentlich umgesetzt ist, lebt der Film von seinen kleinen Momenten, der Situationskomik. Eine große Hilfe ist da Sids Großmutter, die als eine Art Sidekick fungiert und das Faultier, den Mammut und den Tiger auf ihrer Reise begleitet.

In der Parallelhandlung müssen eine Truppe rund um Mannis „Frau“ und Tochter Peaches einen vereinbarten Treffpunkt erreichen, der die beiden Gruppen vereinen soll. Auf dem Weg dorthin sieht sich Peaches mit den üblichen Teenagerproblemen konfrontiert, die offensichtlich auch vor Mammuts nicht halt machen.

Der Film funktioniert, noch! Auch in diesem vierten Teil konnte man die alten Stärken wieder gekonnt umsetzen. Doch so langsam macht sich eine gewisse Behäbigkeit bemerkbar, die ein baldiges Ende der Eiszeitler – gewollt oder nicht – einleiten dürfte. Vielleicht sollte Fox noch einmal zu einem großen, allerletzten Teil aufrufen, der gemessen an den Lebensumständen der Figuren nicht zwangsläufig ein Happy End davontragen muss.

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