Jochen Rathmann's Bücher

Donnerstag, 6. Oktober 2016

The First Avenger: Civil War FILMKRITIK

(2016, Joe & Anthony Russo)

Der große Showdown des Films kommt nicht etwa am Ende, sondern kurz vor Einbruch des dritten Akts. Und er findet natürlich auf dem Flughafen von Leipzig statt, weil es für den Parkplatz vor der Kaufhalle in Braunschweig keine Drehgenehmigung gab.
Und dann kämpfen alle uns bis dahin vorgestellten Marvel-Superhelden (außer die beiden wirklich Coolen) wie wild gegeneinander und am Ende ist zwar alles kaputt und alle erschöpft und niedergeschlagen, aber wirklich was getan hat sich nicht. Wäre es nicht viel interessanter gewesen, wenn Captain America sein Schild in die Luft geworfen hätte, Ant-Man wäre als Miniaturausgabe seiner selbst darauf gelandet, hätte die Flugrichtung verändert, Spider-Man hätte es an seinen Fäden weggezogen und es hätte plötzlich „ritsch“ gemacht; kurz darauf würde der frisch abgetrennte Kopf von Hawkeye an den „kämpfenden“ Avengers vorbeirollen und alle gucken sich irritiert an und wissen nicht weiter? Mein Gott! Damit hätte dann wirklich keiner gerechnet.
Doch was gibt es stattdessen? Einen godzillagroßen Ant-Man, der unkontrolliert um sich schlägt. Wobei, einen überdimensional großen Paul Rudd; das ist doch eine feine Sache, den würden wir uns doch alle gern in den Vorgarten stellen.
Aber mal im Ernst. „Civil War“ ist für das Marvel Cinematic Universe ein Game-Changer, und ich bin mir nicht sicher, ob das die Macher auch wissen. Wie sollen denn die Avengers in Zukunft überhaupt noch unbefangen die Hand gegenüber irgendeinem erheben, ohne die Geschehnisse des Films zu einer Karikatur seiner selbst zu machen? Vielleicht sollten jetzt wirklich Leute wie Tony Stark, Natasha Romanoff und Steve Rogers ihre Kostüme im High Tech-Kostümschrank hängen lassen und die Zukunft in die Hände der Guardians oder von Doctor Strange legen, die die Regeln in ihrer Welt erst noch definieren müssen.
Avengers, rest in peace. Wirklich, peace!


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