(2016, Joe &
Anthony Russo)
Der große Showdown
des Films kommt nicht etwa am Ende, sondern kurz vor Einbruch des
dritten Akts. Und er findet natürlich auf dem Flughafen von Leipzig
statt, weil es für den Parkplatz vor der Kaufhalle in Braunschweig
keine Drehgenehmigung gab.
Und dann kämpfen
alle uns bis dahin vorgestellten Marvel-Superhelden (außer die
beiden wirklich Coolen) wie wild gegeneinander und am Ende ist zwar
alles kaputt und alle erschöpft und niedergeschlagen, aber wirklich
was getan hat sich nicht. Wäre es nicht viel interessanter gewesen,
wenn Captain America sein Schild in die Luft geworfen hätte, Ant-Man
wäre als Miniaturausgabe seiner selbst darauf gelandet, hätte die
Flugrichtung verändert, Spider-Man hätte es an seinen Fäden
weggezogen und es hätte plötzlich „ritsch“ gemacht; kurz darauf
würde der frisch abgetrennte Kopf von Hawkeye an den „kämpfenden“
Avengers vorbeirollen und alle gucken sich irritiert an und wissen
nicht weiter? Mein Gott! Damit hätte dann wirklich keiner gerechnet.
Doch was gibt es
stattdessen? Einen godzillagroßen Ant-Man, der unkontrolliert um
sich schlägt. Wobei, einen überdimensional großen Paul Rudd; das
ist doch eine feine Sache, den würden wir uns doch alle gern in den
Vorgarten stellen.
Aber mal im Ernst.
„Civil War“ ist für das Marvel Cinematic Universe ein
Game-Changer, und ich bin mir nicht sicher, ob das die Macher auch
wissen. Wie sollen denn die Avengers in Zukunft überhaupt noch
unbefangen die Hand gegenüber irgendeinem erheben, ohne die
Geschehnisse des Films zu einer Karikatur seiner selbst zu machen?
Vielleicht sollten jetzt wirklich Leute wie Tony Stark, Natasha
Romanoff und Steve Rogers ihre Kostüme im High Tech-Kostümschrank
hängen lassen und die Zukunft in die Hände der Guardians oder von
Doctor Strange legen, die die Regeln in ihrer Welt erst noch
definieren müssen.
Avengers, rest in
peace. Wirklich, peace!
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