Würde man alles aus
„Biografie“ herausstreichen, was nicht von höchster Bedeutung
für den Inhalt ist, wäre der Roman so lang wie „Esra“.
Also hält man hier
ein sehr geschwätziges und vor allem schweres Buch in den Händen.
Und genau das macht bei der – nicht immer leichten – Lektüre
Spaß. Dieser Roman ist nicht für alle; ist er aber auch nicht
gedacht. Man muss öfters im üppigen Namensverzeichnis auf den
ersten Seiten nachlesen, wer jetzt nochmal wer und warum jemand hier
oder dort ist, aber nach einiger Zeit hat sich das Problem wie von
selbst gelöst, weil man sehr schnell den roten Faden entdeckt hat,
der auf gut 900 Seiten blassrosa schimmert, oder es auch oft keine
allzu große Rolle spielt.
Es ist ein Spiel mit
der Sprache und ein wilder Ritt quer durch die Welt. Zügiges
Umdenken, auch während eines einzelnen Satzes, wird gefordert, da
man als Leser schnell und viel herumkommt.
Natürlich kann man
Maxim Biller vorwerfen, dass er öfters mal das Wesentliche aus den
Augen verliert. Doch sind es gerade diese kleinen Momenten, in denen
scheinbar nichts relevantes passiert, die zu den stärksten
Augenblicken der Erzählung gehören. Und davon gibt es reichlich.
Man muss nur den Mut und die Ausdauer haben, in diese Welt
einzutauchen.
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