HIDDEN FIGURES ist
starkes Unterhaltungskino. Regisseur Melfi findet schnell eine
interessante Erzähldynamik und behält diese bis zum Ende bei. Auch
wenn Nebenfiguren wie die von Kirsten Dunst oder Jim Parsons etwas
hölzern und steif wirken, sind es doch die drei
Hauptdarstellerinnen, die den Film so sehenswert machen. Vor allem
Janelle Monáe, die in diesem Jahr auch als Schauspielerin von sich
Reden macht und zusammen mit ihrer Leistung in MOONLIGHT einen extrem
beeindruckenden Start vor der Kamera hinlegt. Man hätte sich aber
gerne noch einige Ecken und Kanten gewünscht, damit der Film am Ende
nicht zu glatt daherkommt.
Gerade erst lief JACKIE in den Kinos. Ein grauenvoller Film, der versucht, der traurigste Film aller Zeiten zu sein. Gescheitert ist diese Geschichte natürlich, weil man es zu sehr wollte. Ein Film, der
nüchtern, klar und deutlich eine berührende Geschichte erzählt ist
MANCHESTER BY THE SEA. Ein Film, den man durchaus als überaus
traurig und melancholisch bezeichnen darf. Die Geschichte eines
gebrochenen Mannes, der wahrlich leiden muss, und man sich irgendwann
die Frage stellt, ob es jetzt nicht genug wäre. Doch Autorenfilmer
Kenneth Lonnergan gelingt es, das Szenario sich immer mehr zuspitzen
zu lassen, doch dabei nie künstlich und überzogen zu wirken. Casey
Affleck schient wirklich wie gemacht für diese Rolle. Er ist
wahrlich nicht für jede Hauptrolle geeignet, so kann er hier groß
aufspielen. Man wünscht ihm, dass in Zukunft weitere Regisseure
seine Stärken so gezielt zum Vorschein bringen können.
Der eigentliche Star
von HELL OR HIGH WATER ist im Film gar nicht zu sehen, bzw. hat nur
einen kurzen Auftritt auf einem Pferd reitend, wie er, die brennenden
Felder im Hintergrund, seine Herde über die Straße treibt, auf der
gerade Jeff Bridges unterwegs ist. Einst Schauspieler, widmet sich
Taylor Sheridan nun verstärkt dem Drehbuchschreiben. Schon viel
Beachtung für seinen Erstling SICARIO bekommen, perfektioniert er
hier seine erzählerische Stimme. Eine kleine, einfache Geschichte,
die vor allen Dingen durch seine starken Charaktere lebt. Hier wird
der Fokus nicht auf schnelle Action und platte Dialoge gelegt,
sondern eine eigene kleine Welt in ihrer Vollkommenheit zu
rekonstruieren. Am Ende ist die Geschichte der Raubserie auserzählt,
aber die der überlebenden Figuren geht in unseren Köpfen weiter.
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