Jochen Rathmann's Bücher

Montag, 7. November 2016

Unfriend FILMKRITIK

(2016, Simon Verhoeven)

Bei dieser Art von Film ist es immer ein ganz schmaler Grat zwischen Seriosität und Lächerlichkeit. Und Simon Verhoeven hat in seinem Horror-Debüt die ernsten, guten Momente, doch dann verliert es sich wieder.
Es gelingt ihm nicht, die Spannung konstant auf einem Niveau zu halten. Viel zu oft verliert er den roten Faden und die Aufmerksamkeit des Zuschauers. Doch wenn es wieder an Fahrt aufnimmt, dann schaut man gerne zu.
Er spielt mit den Eigenheiten des Genres. Lässt Schreckmomente bewusst aus, wo man sie erwartet, nur um dann in unerwarteten Augenblicken zuzuschlagen. Doch leider bleibt es am Ende ein relativ unblutiger Einer-nach-dem-anderen-von-der-Liste-streichen-Slasher. Und dass er die Begründung für die Taten auf düstere Mythen und den Okkultismus zurückführt; ja, auch das macht nur bedingt Freude. „Unfriend“ ist also kein „unerwarteter Fehler“, hätte aber durchaus mehr sein können.
Doch das größte Lob geht an Gary Go, dem musikalischen Kreativpartner von Verhoeven, dessen Soundtrack den Höhepunkt des Films darstellt. Vor allem das Stück „The Beginning“, welches bei dem ein oder anderen als instrumentaler Ohrwurm hängenbleiben dürfte.


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