Jochen Rathmann's Bücher

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Cro - Raop Tour 2012 in St. Ingbert


Tourauftakt im Saarland!



Cro und sein Tourauftakt in Saarbrücken, keine schlechte Sache. Clueso hat es auch schon vor einigen Jahren getan und dürfte es nicht bereut haben. Allerdings kam es dann doch ganz anders. Die ursprüngliche Location „Garage“ hätte gerade mal geschätzt ein Viertel der Zuschauer fassen können, deswegen wurde das Konzert in die „Mechanische Werkstatt“ nach St. Ingbert gelegt, eine der unattraktiveren Locations im Saarland.

Als Support kündigte sich Sam an. Ein bisher unbekannter Nachwuchsrapper aus dem Hause Chimperator. Gegen halb acht eröffnete er zusammen mit seinem Bruder die Show, der vorwiegend in die Rolle von Psaiko.Dino schlüpfte, hinter seinem MacBook stand und seinen Bruder mit Musik versorgte, während dieser – man muss es so sagen – seinem vermutlichen Idol Cro nacheiferte. Auch hier dürfte im weitesten Sinne der neue Genrebegriff „Raop“ greifen, auch wenn Sam sein Hauptaugenmerk viel eher auf die Hip Hop – Anteile legt.
Die ersten zehn Minuten seiner Show waren sehen – und hörenswert. In kurzen 1-Minuten-Stücken bot er allerhand Variation. Viel melodisches, viele bekannte Töne mit neuen Texten, eben die Zauberformal Cro.
Danach gab es einige längere Stücke, die Zuweilen die Geduld des ein oder anderen Zuschauers auf die Probe stellte. Doch hier und da entdeckte man eine gelungene Melodie, die auch in den folgenden Tagen im Ohr blieb. Die Tanzeinlagen mit seinem Bruder sollten auch nicht unerwähnt bleiben.


Nach einer zwanzigminütigen Umbaupause ertönten die Klänge des Intros vom Album „Raop“. Die ersten Zeile gab Cro hinter der Bühne, heizte quasi das Publikum alleine an.
Es folgte eine gut 75minütige Show, die alles das vereinte, was Cro im vergangenen Jahr zelebrierte. Neben der schon bekannten Begrüßung „Hi Kids“ gab es ein breites Spektrum seiner Hits aus den Mixtapes „Easy“ und „Meine Musik“ sowie einiges aus dem ersten Album „Raop“.

Auf der Bühne gab es solide Leistungen. Sowohl von Cro und seinem Sidekick Psaiko.Dino, als auch von den beiden Musikern, die er seit dieser Tour an seiner Seite hat.

Auch wenn der Draht zu seinem Publikum spürbar war, hätte man sich schon die ein oder andere individuelle Note gewünscht. Nicht zuletzt wegen seiner Teilnahme am von Stefan Raab initiierten Bundesvision Songcontest, bei dem er zusammen mit „Die Orsons“ für das Saarland angetreten ist und einen fabelhaften fünften Platz (das erste und letzte mal, dass das Saarland nicht unter den letzten 3 landen wird) erzielt hat.

Auch wenn er gerne noch die ein oder andere Zugabe hätte geben dürfen, war das Publikum nach dieser Show vollends zufrieden. Bei all dem Hype um seine Person darf man auch nicht vergessen, dass ihn vor einem Jahr so gut wie niemand kannte. Er hat sich nicht unter Wert verkauft, hat aber noch genügend Luft nach oben gelassen.

Auch wenn man seinen Interviews entnehmen kann, dass er lieber im Stillen an seinem eigenen Modelabel arbeiten möchte, ist es nur schwer vorzustellen, dass er in Zukunft keine neuen Alben mehr produzieren und noch die ein oder andere Deutschlandtour geben wird. Dann gerne wieder im Saarland, und vielleicht in einer besseren Location.

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