The Cabin in the Woods
9,5/10
2011 / Drew Goddard / mit Kristen Connolly, Chris Hemsworth, Fran Kranz, Anna Hutchinson, Richard Jenkins, Bradley Whitford,…
Drew Goddard dürfte all denjenigen bekannt sein, die im
Vorspann der Fernsehserie “Lost“ aufmerksam die Credits studiert haben. Er
kommt aus der J.J. Abrams – Clique und zeichnet sich für viele sehenswerte
Fernsehstunden verantwortlich. Doch die wenigsten dürften wissen, dass er auch
schon für die Vampirjägerin „Buffy“ und das Spin-Off „Angel“ geschrieben hat.
So ist es keine große Überraschung, dass sich Goddard und Joss Whedon vor
einigen Jahren für ein Wochenende in einem Hotelzimmer eingemietet haben mit
der Aufgabe, ihren Lieblingshorrorfilm zu schreiben. Nach einigen
Produktionsschwierigkeiten und lange Wartezeiten für jeden echten Fan, hat der
Film es dann letztendlich doch noch in die Kinos geschafft.
Über „The Cabin in the Woods“ zu schreiben fällt schwer, da
der ganze Film eine Wundertüte ist und bis zur letzten Sekunde für die ein oder
andere ordentliche Überraschung gut ist. Deswegen ist es nicht die Aufgabe
dieser Kritik, jeden „Mindfuck“ – Moment preiszugeben und ausführlich zu
besprechen. Einschlägige Inhaltsangaben und Besprechungen verraten zu viel,
doch ganz ohne Informationen fällt es schwer, der Brillanz des Filmes zu
würdigen.
Die Frage, die unausweichlich im Raum steht ist, wie es ein
Film, der scheinbar eine abgedroschene 08/15 – Story erzählt, innerhalb
kürzester Zeit einen Hype und Mythos solchen Ausmaßes aufbauen kann. Schließlich
gibt der Titel genau das vor, was im Film passiert. Und 1981 hat Sam Raimi mit
dem „Tanz der Teufel“ einen genreprägenden Film mit eben dieser Handlung
gedreht.
Hier ist es eben nicht nur die Gruppe von Teenagern, die
einen lustvollen Ausflug ins Grün planen. Hier steht eine zweite Instanz im
Mittelpunkt, die ich einfach Die Beobachter nennen möchte. Sie spielen
bei allem, was im Film passiert, eine elementare Rolle. Ihnen selbst gehören in
den ersten zwei Drittel des Films die genialsten Momente. Sie sind von der
ersten Szene an im Bild, handeln ganz bewusst, und alles, was sie machen, wirft
beim Zuschauer noch mehr Fragen auf.
Und genau hier liegt die Stärke des Films. Alles wirkt
irgendwie bekannt, die Zusammenstellung der Jugendlichen entspricht den typischen
US – Idealen: der Sportler, der Schlaue, die Schüchterne,... . Doch nichts
passiert hier ohne Grund.
Wegen der durchdachten Szenenaufteilung wird beim Zuschauer
eine neue Grundhaltung aufgebaut. Whedon und Goddard führen uns bewusst an der
Nase herum, lüften jeden Handlungsstrang nur Stück für Stück auf, aber immer
nur, wenn sie es auch wirklich wollen; und sind dem Zuschauer immer einige
Schritte voraus (wie es im Idealfall immer sein sollte!).
Selbst wenn das letzte Drittel des Filmes seine atemberaubenden
Züge annimmt, kann man immer noch nur erahnen, was dort gerade passiert. Eine
vollständige Aufklärung bleiben sie uns nicht schuldig. Nach all der
Unwissenheit und den ordentlichen, handgemachten Splattereffekten, mit denen
durchaus nicht gespart wird, wird die Bedeutung der Hütte im Wald aufgelöst.
Und dafür wird noch einmal ganz tief in die Trickkiste gegriffen. Und sie haben
alles richtig gemacht!
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